Geschrieben von Besucher  
Sonntag, 14. Oktober 2007 um 10:03
Letzte Aktualisierung
Sonntag, 23. Juni 2013 um 14:48

Userbeiträge / Leute

Ein Spiel

Am Freitag im Laufe einer betrieblichen "Coachingmaßnahme", um uns alle auf die schöne neue Zeit einzustimmen:

Die kleine Gruppe von 10 Kollegen stellte sich in engem Kreis auf, einer in die Mitte. Der sollte sich in alle Richtungen fallen lassen dürfen und die anderen hatten ihn dann wiederaufzufangen. Ich stand auch mal in der Mitte und konnte mich nicht fallenlassen. Erst dachte ich, ein saublödes Spiel, soll Sicherheit und Geborgenheit in einer Gruppe suggerieren, die so im realen Berufsleben nie vorhanden ist. Erst etwas später war mir klar, daß das mit meinem grundsätzlichen Mangel an Urvertrauen zu tun haben muß.

Nur ein Spiel...

Lieben Gruß

EinzigEine   |15.10.2007; 18:52:42
 
EinzigEine überprüft die User auf Fakes.
 
Hallo Wassertiger,

kennst du die Ursache deines mangelnden Urvertrauens?

Ich kann dich gut verstehen ... ich hätte mich in dieser Situation auch niemals fallen gelassen, ohne mich selbst irgendwie abzusichern ...

Lieben Gruß
EinzigEine
Besucher_in   |16.10.2007; 10:17:37
Ich halte solcher Art von Spielen im Zusammenhang mit beruflicher Fortbildung eh für einen Schwachsinn. Meiner Meinung nach haben solche Spiele Leute erfunden, um noch mehr Kohle zu machen. Gerade auf dem beruflichen Fortbildungswesen tummeln sich Leute, die dort eigentlich nichts zu suchen haben....
Besucher_in   |16.10.2007; 13:25:19
verständliche meinung bi-er.
es müßten kontinuierliche, wohlüberlegte *spielchen* sein. dieses beispiel da oben würde ich z.b. eher in einer familiensituation sehen, oder höchstens nach einigen anderen vorbereitungen, damit sich die vorkenntlichen sachen mehr festigen. in dieser situation sind sicher auch einige, die sich fallen gelassen haben, aber eher als mitläufer und die dies dann überspielen mit z.b. belächeln. je nach situation, arbeitsatmosphäre, oder bezug zu den leuten hätte ich es vielleicht auch *geschafft* (50 zu 50 %), mich fallen zu lassen. fruchten würden die dinge wenn erst irgendwann (aufgrund anderer erfahrungen dann natürlich dazu). so find ich solche *spielchen* als willkommene abwechslung zum arbeitsalltag, wenn man denn schon so´n *glück* hat, das die arbeitgeber so *queer* drauf sind.
Myri   |19.10.2007; 17:39:25
Myri überprüft die User auf Fakes.
Partner_innen
Es sei mal dahingestellt, ob solch eine "Massnahme" im beruflichen Umfeld einen Nährwert hat (es hängt sicherlich auch immer von der kollegialen Zusammensetzung am Arbeitsplatz ab und ohne Grund wird wohl kein Arbeitgeber solch ein Coaching anleiern).

Aber, wie es Wassertiger im Nachhinein selbst bemerkte, es hat viel mehr mit den eigenen Ängsten, Befürchtungen und Voreingenommenheiten zu tun, die jeder mit sich rumschleppt. Von daher ist es sicherlich ein Denkanstoss.
Was könnte in dieser Situation schlimmstenfalls passieren? Das die Reaktion und die Kraft der Auffangenden nicht ausreicht und man - und dies sicherlich nicht allein - zu Boden purzelt. Aber ein Absichern, wie EE es erwähnte, gibt´s auch im realen Leben nicht für alle Situationen.
Besucher_in   |25.10.2007; 17:51:15
ja, es ist gut, dass man solche gedanken und feststellungen an sich bemerkt und darüber sprechen kann.
deinen letzten satz würde ich so, wie er da steht, als gesundes mißtrauen werten.
coaching-motivations etc. maßnahmen gibt es zig verschiedene. kleine, große, kurze, lange und langwierige. mehr oder weniger hilfreiche, oder einfach, wie hier im beispiel, für irgend etwas anregendes. deshalb habe ich mal wieder vom allgemeinen her gemeint, dass ich diese methode eher in einer familiensituation sehe. weil heutzutage die arbeitnehmer ja meist nie, wie früher, quasi eine arbeitstelle in ihrem leben haben. in einem jahr gehen und kommen ja schon leute. diese methode dient ja eigentlich dazu, die hierachien zumindest umgänglich untereinander vertrauter zu machen. heute kann man sich es diesbezüglich ja noch mehr erlauben, als oberer den unteren z.b. mit dem ar... nicht mal anzugucken. viel mehr versuchen die, mit dieser methode jedoch an einem strang zu ziehen. zumindest psychologisch diese gedanken in/ bei den mitarbeitern aufzuwerten...ist ein langes und auch widersprüchliches thema. weil früher war manches klarer - entweder bist du der kleine, oder bist der große. da gabs kein hickhack, man hat danach gelebt, mal ganz abgelutscht gesagt, weil es eine andere zeit war und was keine beurteilung ist. heute versucht man, mit neuen dingen in der neumodischen zeit, was zu bewegen, oder mal anzuwenden (welche gründe auch immer) und deshalb sagte ich den letzten satz.
Besucher_in   |25.10.2007; 23:18:01
Coaching- Sinn und Unsinn solcher "Maßnahmen"...

Sie wollen uns rupfen und wir sollen das freudig erregt, oder auch stumm vor Glück, gutheißen.
Bischen einfach, trifft aber...
Besucher_in   |26.10.2007; 03:30:40
einen schöneren smiley für mein grinsen über beide wangen gibts hier leider nicht.

Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 23. Juni 2013 um 14:48 )
 
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