Geschrieben von Myri Dienstag, 2. Februar 2010 um 14:44Letzte Aktualisierung
Sonntag, 8. Februar 2015 um 12:12Schubladen / Begrifflichkeiten
Asexuell - Die unwichtigste Sache der Welt
Für die meisten Menschen vermutlich schwer nachvollziehbar, aber es gibt sie: Menschen, die keinerlei Interesse an Sex haben.
In Zeiten, in denen für einen Großteil der Menschheit eine erfüllte Sexualität wichtig ist und in denen auch oftmals die Devise herrscht „Sex sells“, gibt es eben auch Menschen – schätzungsweise rund 1% - , bei denen sexuelle Bedürfnisse und Wünsche in Bezug auf andere Personen nicht vorhanden sind.
Das heißt aber wiederum nicht zwangsläufig, dass hierdurch auch der Wunsch nach Zärtlichkeit und Partnerschaft auf Eis gelegt sein muss. Besteht dieser, so beruht er ganz einfach auf der Anziehung zu einem anderen Menschen, unabhängig von der sexuellen Ebene.
Die Schwierigkeiten bei der Partnerfindung sind dann allerdings oftmals vorprogrammiert, da die wenigsten Menschen eine rein platonische Beziehung anstreben.
Asexuelle leben somit unter Umständen nicht gänzlich ohne körperliche Zärtlichkeit, im Gegenteil. Das Bedürfnis nach Nähe und Körperkontakt ist manchmal sogar größer als bei sexuell aktiven Menschen – nur dass ab der Gürtellinie abwärts Sperrgebiet herrscht.
Vielen, zuweilen auch selbst Betroffenen, stellt sich nun vielleicht die Frage, ob es sich bei Asexualität um eine psychische Störung handelt? Die Antwort lautet: Nein, solange der betreffende Mensch damit glücklich ist und es zu keinerlei Leidensdruck, oder geballten Störungen auf zwischenmenschlicher Ebene führt. Asexuelle fühlen sich keineswegs eingeschränkt, sondern empfinden es als befreiend, ohne Sex zu leben und auch nicht ständig damit konfrontiert zu werden. Da sie somit nichts vermissen, wird mittlerweile die Position vetreten, dass Asexualität ihre Berechtigung neben Homo-, Hetero- und Bisexualität hat.
Ausführliche Informationen zum Thema finden sich auf der Webseite von Aven.
Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 8. Februar 2015 um 12:12 )