Samstag, 19. Oktober 2013 um 23:50
Letzte Aktualisierung
Mittwoch, 24. Dezember 2014 um 15:02
Bonusmeilen / Frauen
frei ab
0
Wieso?
10: Richtig oder falsch...
Ich wohne jetzt seit fast 3 Wochen bei Sebastian, versuche so normal wie möglich meinen Alltag zu bewältigen, aber ich erwische mich ständig dabei wie ich an meine Frau denke, die mir so sehr fehlt...
Heute morgen haben wir gechattet und uns für nachmittags in einem Cafe verabredet. Ich hab ihr angesehen, dass es ihr genauso schlecht geht in der Situation wie mir selbst. Erst wollte gar kein Gespräch aufkommen, wir saßen nur da, haben Löcher in die Gegend geguckt und ab und zu was getrunken.
"Ich hab nicht mit ihm geschlafen." Ich wusste, dass sie diese Frage am meisten interessierte und belastete, also nahm ich ihr diese Bedenken. Sie und ich ahnten aber, dass es dazu irgendwann kommen würde, dann gab es nur die Frage: Wie damit umgehen...?
Sabine war schon immer ein Mensch, der genau das sagte, was er empfand. Sie erklärte mir, dass sie mich liebte, mich nicht verlieren wollte, aber dass das alles neu und schwer für sie sei. Mir ging es genauso. Ich fragte sie vorsichtig, wie es weiter gehen sollte mit uns beiden und dann sagte sie etwas, was ich nie gedacht hätte von ihr zu hören: "Lass es uns versuchen."
Ich musste ziemlich blöde geguckt haben, denn sie fing an zu grinsen. Als ich nachfragte, wie genau sie sich das vorstelle, sagte sie, dass sie auf keinen Fall eine Dreierbeziehung wolle, es sollen zwei verschiedene Beziehungen sein, unabhängig voneinander. Ich solle ihr nicht erzählen, was ich mit Sebastian tat und er solle nicht wissen, was ich mit Sabine tat.
Es klang einleuchtend, logisch, aber ich hatte keinerlei Schimmer, wie ich das bewerkstelligen solle.
Details wie z.B. Zeiteinteilung, wohnen usw. sind wir noch am besprechen. Morgen wollen wir uns zu dritt zusammen setzen und darüber reden, wie es weiter gehen soll. Ich fühl mich wie ein Wanderpokal, den zwei gewonnen haben und der jetzt abwechselnd in der einen und der anderen Glasvitrine steht.
Ich merke langsam, dass ich bei der ganzen "auf-wen-steh-ich-jetzt-Nummer" immer nur darauf bedacht war, anderen nicht weh zu tun und darauf zu achten, wie sie denken und empfinden, aber nie auf mich geachtet habe. Diese ganzen Empfindungen sind noch so neu für mich, dass ich mich noch gar nicht damit auseinandersetzen konnte. Das alles bereitet mir ganz schön Kopfschmerzen...!
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