Hallo Ruhrpottler,
danke für Deinen Beitrag!
Zitat Ruhrpottler:Hallo Johannes,
Fen hat schon einige sehr kluge Dinge geschrieben, wie ich finde. Insbesondere der Hinweis, dass es in deiner Situation nicht nur zwei Wege gibt ("Trennung und Heterosex" vs. "Heteroverzicht mit gefestigtem Beziehungsleben").
Ja, ein möglicher weiterer Weg wäre vielleicht eine Art von offener bzw. polyamorer Beziehung - aber ob mein Partner dazu bereit wäre, weiß ich nicht, und ich habe noch nicht gewagt, das Thema anzusprechen.
Zitat Ruhrpottler:Das ist die eine Sache, nämlich die der Worte. Die andere ist die der Taten. Was genau willst du? Was fehlt dir? Was wünscht du dir? Ist das Defizit, das du fühlst, wirklich da oder verstärkt es sich nur, weil du dich so besonders darauf fokussierst?
Gute Frage. Was mir fehlt, ist die Nähe und Intimität mit einer -genauer: mit
dieser - Frau; was genau ich will, ist mir auch noch nicht klar - eine offene Beziehung mit beiden (abgesehen davon, daß das schon deshalb unrealistisch ist, weil sie es ganz klar abgelehnt hat, und wie mein Partner dazu stünde, weiß ich auch nicht) - oder eine monogame Beziehung mit einer Frau.
Woran merkt man den Unterschied, ob ein gefühltes Defizit wirklich da ist oder nur deshalb, weil man sich darauf fokussiert und das, was man gerade nicht hat, in meinem Fall also die Beziehung zur Frau, mehr vermißt als das, was man hat, also die Beziehung zu meinem Partner.
Zitat Ruhrpottler:Wenn du wirklich etwas anderes leben willst, dann ist wiederum die Frage, ob dein Partner das als eine Gefahr für eure Beziehung ansehen würde oder auch, ob dein Verhalten als gefährlich für eure Beziehung zu werten ist. Es gibt Lebensmodelle, bei denen führt eine zweite Beziehung unweigerlich dazu, dass die bestehende Beziehung weniger Raum bekommt. Umgekehrt gibt es aber auch die Variante, dass sich die Zweitbeziehung zurücknimmt und keinen merklichen Einfluss auf die erste hat. In die letzte Kategorie fiel vermutlich die Beziehung zu deiner Freundin.
Ja, die Beziehung zu meiner Freundin fiel in die letzte Kategorie; aber das war ihr zu wenig, und mir eigentlich auch. Mehr gemeinsame Zeit mit ihr (oder einer anderen Frau), z.B. auch mal gemeinsam in den Urlaub fahren, würde aber zwangsläufig weniger Zeit für die Beziehung mit dem Partner bedeuten und damit diese Beziehung gefährden.
Zitat Ruhrpottler:Vorgehensvorschlag: Rede mit deinem Partner darüber, wie es dir in eurer Beziehung geht. Frage ihn, wie es ihm geht. Erkläre, was da Neues in dir vorgeht und dass du (sofern du es ernst meinst) keinen Alleingang ohne ihn anstellen willst. Bewegt euch sprachlich, gedanklich, emotional langsam, aber immer gemeinsam weiter. Für jemanden, der neu mit dieser Situation konfrontiert wird, braucht es meistens Zeit, sich mit den neuen Gedanken und Gefühlen anzufreunden.
Wenn ihr die Entwicklung unterschiedlich schnell geht, bleibt die Beziehung vermutlich auf der Strecke. Allerdings kann es natürlich auch sein, dass er gar kein so großes Problem mit deinen Sehnsüchten hat. Man weiß es nicht. Du müsstest ihn fragen.
Viele Grüße
Ruhrpottler
Danke für Deinen Vorschlag!
Ich habe noch nicht gewagt, mit meinem Partner zu sprechen, aus Angst, daß die Beziehung auf der Strecke bleibt, aber Fen hat ja recht, Mit einer Lebenslüge wird niemand glücklich.
Wie lebt Ihr Eure bisexuelle Seite aus? Gar nicht? Mit einem festen Partner und wechselnden Affären? Oder mit einer "Haupt-" und einer "Neben-" Beziehung? Oder mit zwei gleichberechtigten Beziehungen?
Viele Grüße
Johannes