Hallo Balou,
generell empfehle ich dir hier die Bonusmeilen zu lesen. Viele Mitglieder haben hier tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt offenbart.
Mein Leben lang hatte ich mich für Beziehungsunfähig gehalten, das heißt nach einer gewissen Zeit in einer Beziehung kamen Zweifel ob das schon alles ist. Im Leben nicht wäre ich zu dieser Zeit auf den Gedanken gekommen Bisexuell zu sein, zum einen war da diese Erziehung, obwohl es gerade dieser "Erziehungsberechtigte" war der eine anschauliche Aufklärung praktizierte, und zum anderen war Bi zu sein eine Modeerscheinung unter Promis.
Mir blieb also nichts anderes als mich in mein Schicksal zu fügen, mit der Folge das sich melancholische und depressive Phasen die Hand gaben. Eigentlich hatte ich nur noch darauf gewartet das mein Sohn volljährig wurde und ich ausbrechen konnte, aber immer noch nicht ahnend das mir ein Mann einen Teil meiner Sehnsucht würde erfüllen können.
So habe ich meine jetzige Frau kennen gelernt. Lange habe ich mich gesträubt sie auch zu heiraten, im Hinterkopf immer die Frage was wenn diese Leere zurück kommt.
Es kam wie es kommen musste, zur selben Zeit bemerkte ich das ihre Tochter mit deren Freundin heimlich Händchen haltend am Tisch saßen. Ihrer Mutter gegenüber behauptete sie Bi zu sein, also alles offen.
Mich hat es dazu gebracht mich mit dem Thema Bisexualität auseinander zusetzen und so las ich Artikel im I-Net und in diversen Foren.
In einer ziemlich depressiven Phase, in der von ihr mal wieder das Thema Enkel kam, habe ich ihr gestanden auch Bi zu sein und das es mir lieber wäre wenn die Tochter lesbisch wäre, wenn schon nicht Hetero und das ich unserer Tochter nie diesen seelischen Zwiespalt wünsche, in dem ich mich gerade mal wieder befand.
In der Folge schickte ich meiner Frau mehrere Artikel über Bisexualität, sie fand sie interessant, hat aber auch lange nicht begriffen was ich sagen wollte, und ich wollte es aber auch nicht deutlich aussprechen. Auch hatte ich mich mit dem Gedanken getragen sie zu verlassen, lieber ein Ende mit Schrecken als ständige Verletzung durch Fremdgehen, irgendwann kommt es immer heraus.
Ich kann euch nur raten gemeinsam eine Beratungsstelle wie sie in jeder größeren Stadt gibt auf zu suchen. Hier in Dresden ist es das "Gerede e. V"
https://www.liebe-leben-leute.de/bonusmeilen/maenner/der-lange-weg-zur-selbsterkenntnis.html?Itemid=95Viel Spaß beim lesen und vielleicht hilft euch meine kleine Geschichte auch euch besser zu verstehen.
Liebe Grüße
Helmut