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Hallo Fen,

das ist auf jeden Fall ein interessanter Gedanke. Ich selbst habe mich auch schon oft gefragt, ob ich tatsächlich noch andere Probleme habe, die mir selbst nicht im Bewusstsein sind, die mir aber unterbewusst zu schaffen machen. Über diese Frage habe ich mit meiner Therapeutin auch schon oft gesprochen und ich habe sie sogar manchmal gefragt, ob sie den Eindruck hat, dass ich ihr andere Sachen verschweige oder irgendwelche Sachen ausblende, die eigentlich wichtig wären. Da ich ein relativ geringes Selbstwertgefühl habe und tatsächlich Angst vor der Reaktion meines Umfeldes habe, bin ich derzeit der Meinung, dass meine sexuelle Identitätsfrage das ist, was mich am meisten bedrückt. Das glaube ich vor allem deswegen, weil ich in der Therapie meinen Fokus zunächst auf andere Dinge gelegt habe. Und irgendwann ist mir klargeworden, dass viele der Dinge, die ich da zunächst angesprochen habe, nicht unbedingt meine Kernprobleme sind. Ich behaupte, dass ich meiner Therapeutin gegenüber sehr offen bin. Ich habe ihr sehr vieles (auch extrem private Dinge, die ich vor niemandem sonst ausspreche) erzählt. Lediglich konkrete Inhalte sexueller Phantasien erwähne ich nicht. Aber ich denke, das ist auch nicht relevant. Ich spreche selbstverständlich darüber, welche Menschen in diesen Phantasien vorkommen. Daher bin ich wie gesagt der Meinung, dass ich extrem offen bin.

Aber ich werde deinen Tipp ernst nehmen und in meiner nächsten Therapiesitzung eine Diskussion darüber beginnen, ob ich vielleicht andere Dinge ausblende. Und wenn ja, werde ich alles dafür tun, diese Dinge offenzulegen. Wie gesagt, da mich meine sexuelle Identitätsfindung im Moment am meisten belastet, bin ich einfach froh über den Austausch mit Menschen, die vielleicht in ähnlichen Situationen waren.

Gruß und einen wundervollen Abend
Jack